Im zunehmend warmen Lichte des Klimawandels treibt auch der Umweltschutz selbst bisweilen sonderbare Blüten. So wurden nun die Eilanträge zweier Umweltschutzorganisationen, welche den Bau der Tesla Fabrik in Grünheide (Brandenburg) ins Stocken gebracht hatten, gerichtlich abgekanzelt. Hintergrund: Für den Bau der neuen Tesla Fabrik müssen im Bereich von 90 Hektar Bäume weichen. Dies rief sogleich einige Umweltschützer auf den Plan, die dagegen zu Gerichte zogen. Doch das Oberverwaltungsgericht beschloss, dass die Rodungsarbeiten weitergehen müssen.
Das nahmen die Umweltschützer zum Anlass, den Weg des Widerstands zu wählen. Einige von ihnen kletterten auf Bäume und ketteten sich dort fest. Dadurch verzögerten sich die Arbeiten weiter. Denn einerseits widerstanden sie den dadurch notwendig werdenden Rettungsversuchen für eine gewisse Zeit. Ferner kam noch hinzu, dass einige Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt werden mussten. Bomben, Bäume und Umweltschützer …. der Weg zur klimafreundlichen Mobilität scheint mit unwahrscheinlichen Widersachern gesäumt zu sein.
Hysterischer Widerspruch
Es scheint in der Tat befremdlich. Nicht zuletzt waren es grüne Wähler und Politiker, die ganz erheblich den Weg in die E-Mobilität forderten und förderten. Nun soll eine Fabrik vom wohl weltbekanntesten Hersteller ebensolcher Autos entstehen – und grüne Aktivisten hauen wegen Bäumen auf die Pauke. Da hätte man doch eher ein paar „klimaskeptische“ Aktivisten erwartet, um der elektrischen Zwangsmobilisierung des deutschen Volkes wacker entgegenzutreten. Aber Umweltschützer? Der Klimawandel erhitzt scheinbar auch die Gemüter.
Die Tesla Fabrik in Grünheide ist in mehrfacher Hinsicht ein sinnvolles sowie hoffnungsvolles Signal. Nicht nur unterstreicht das Vorhaben die bewusst gewählte Vorreiterrolle Deutschlands in Klimafragen. Sie bietet auch eine riesige Chance für diese Ostregion. Strukturschwäche, als Folge einer wirtschaftlich komplett einseitigen Entwicklung nach der Wiedervereinigung, ist schon viel zu lange einer der größten Missstände, der bis heute das Land spaltet.
Nun besteht die begründete Hoffnung, dass eine Tesla Fabrik in Brandenburg nicht nur an sich neue Arbeitsplätze, sondern vor allem periphere Infrastrukturen und Zulieferketten auf den Plan ruft, von denen die Region noch weiter profitieren kann. Ganz zu schweigen von dem wichtigen Vorhaben, die Emissionen auf den Straßen Europas einzudämmen. Da kann man ein paar gefällte Bäume gerne hinnehmen. Möchte man meinen.