Wegen der zunehmenden Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Kinderpornografie soll die Staatsanwaltschaft in Niedersachsen mehr Personal erhalten. «Aus diesem Grund wollen wir die zuständige Zentralstelle bei der Staatsanwaltschaft Hannover im kommenden Jahr um zehn Stellen verstärken, davon acht Staatsanwälte», sagte Justizministerin Barbara Havliza (CDU) am Donnerstag laut einer Mitteilung. Dies sei ein in diesem Deliktbereich so noch nicht dagewesener Zuwachs, der allerdings auch dringend notwendig sei.
Die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen gewaltdarstellender, pornografischer oder sonst jugendgefährdender Schriften ist in den vergangenen Jahren in Niedersachsen stark gestiegen. Dabei geht es unter anderem um Straftaten rund um Abbildungen von sexuellem Kindesmissbrauch.
Nach Angaben des Justizministeriums kletterte die Zahl von 1630 Verfahren im Jahr 2016 auf 4532 im vergangenen Jahr. Im Jahr 2019 – also vor Corona – waren es 4608 Ermittlungsverfahren. Landesweit zuständig ist die Zentralstelle für die Bekämpfung gewaltdarstellender, pornografischer oder sonst jugendgefährdender Schriften bei der Staatsanwaltschaft Hannover. Derzeit arbeiten dort Staatsanwältinnen und -anwälte mit insgesamt 10,3 Vollzeitstellen.
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